Bio-inspirierte Sensorik: Wie die Natur hilft, dass Menschen und Maschinen besser hören

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15. November 2025

33. Vortragsreihe der Ulmer Universitätsgesellschaft
11 Uhr
Studio der Sparkasse Ulm, Geschwister-Scholl-Platz 2, 89073 Ulm

Prof. Dr. Claudia Lenk
Leiterin des Instituts für Funktionelle Nanosysteme
und der Arbeitsgruppe biomedizinische Sensorik und Mikrosysteme

Bio-inspirierte Sensorik: Wie die Natur hilft,
dass Menschen und Maschinen besser hören

Mit einem Mikroskop können wir Zellen und deren Bestandteile
beobachten, was mit bloßem Auge nicht möglich ist. Außerhalb
der Laborumgebung ist unsere Wahrnehmung den technischen
Systemen jedoch deutlich überlegen. Wir können in einem vollen
Restaurant einem Gespräch trotz der anderen Geräusche im Raum
folgen, während Sprachassistenten wie Alexa, Siri und Co hier nur
wenig verstehen. Beim Autofahren erkennen wir auch bei Regen
oder wechselnden Lichtverhältnissen andere Verkehrsteilnehmer
sicher und rechtzeitig. Für autonom fahrende Fahrzeuge ist dies
noch immer eine Herausforderung.
Ein vielversprechender Lösungsansatz hierfür sind bio-
inspirierte Systeme, welche Prinzipien aus der Biologie in die
Technik übertragen. Deren neuromorphe Umsetzung, in der die
Physik die Signalverarbeitung übernimmt, ermöglicht Systeme,
die schneller, effizienter und robuster als traditionelle Ansätze
sind. Im Vortrag werden verschiedene bio-inspirierte akustische
Sensoren vorgestellt und deren mögliche Anwendungen in der
Medizintechnik (Hörgerät), der Industrie (Maschinenüberwa-
chung) und der Robotik (Navigation und Interaktion) diskutiert.