Bis 2030 klimaneutral!

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Uni Ulm bekennt sich zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz

Uni-Mitglieder begrünen im vergangenen Herbst eine Schotterfläche an der Uni Ost

Spätestens im Jahr 2030 möchte die Universität Ulm bilanziell klimaneutral sein. Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, hat das Uni-Präsidium ein Energiespar- und Klimaschutzkonzept verabschiedet. Erarbeitet werden soll dieses Jahr außerdem eine eigene Nachhaltigkeitsstrategie. Klar ist: Klimaschutz und Nachhaltigkeit spielen in vielen universitären Bereichen eine Rolle – in der Forschung, im Studium und beim Technologie- und Wissenstransfer.

Die Universität Ulm bekennt sich zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz und unterstützt die Bestrebungen des Landes Baden-Württemberg, bis 2030 in der Landesverwaltung die bilanzielle Treibhausgasneutralität zu erreichen. Dazu gehört neben der Reduktion von Klimabelastungen auch die Kompensation von verursachten Emissionen, beispielsweise durch zertifizierte Klimaschutzprojekte. Deshalb hat die Uni Ulm Ende 2022 ein qualifiziertes Energiespar- und Klimaschutzkonzept verabschiedet, in dem 19 unterschiedliche Handlungsfelder definiert sind. Diese reichen von rechnerischen Aufstellungen, wie einer Bilanzierung der Treibhausgasemissionen, über die Kompensation von dienstlichen Flugreisen bis hin zu direkten Maßnahmen auf dem Campus, wie Freiflächen zu begrünen oder in der Campusgastronomie auf Mehrweggeschirr und klimaschonende Gerichte zu setzen. „Die Universität hat sich das klare Ziel gesetzt, bis 2030 eine bilanzielle Treibhausgasneutralität zu erreichen. Dafür müssen wir jetzt jeden Stein umdrehen, um alle Aufgabenbereiche klar zu kennen“, sagt Professor Michael Kühl, Vizepräsident für Kooperationen und zuständig für den Bereich Nachhaltigkeit und Klimaschutz.

Die Uni Ulm hat in der Vergangenheit bereits ihre Hausaufgaben gemacht: Was die Treibhausgasemissionen anbelangt, konnte die Universität mit ihren zahlreichen Gebäuden in den vergangenen zwanzig Jahren den Ausstoß im Bereich Strom/Wärme/Kälte um ca. 90 Prozent reduzieren! Möglich wurde das vor allem durch die Umstellung auf Fernwärme sowie dadurch, dass die Uni nun Ökostrom im Rahmen der Landesausschreibung bezieht. Wärmerückgewinnung an Lüftungsanlagen sorgt für eine bessere Energieeffizienz. Zudem überwacht ein eigener Energiemanager seit vielen Jahren die Verbräuche und identifiziert Einsparpotenziale.

Als nächster Schritt wird nun eine Nachhaltigkeitsstrategie erarbeitet, in die alle Uni-Mitglieder einbezogen werden sollen – von den Studierenden bis zur Professorenschaft. „Nachhaltigkeit an Universitäten ist ein Prozess, in den sich möglichst viele Mitglieder der Universität einbringen sollen“, so Vizepräsident Kühl. Bereits auf den Weg gebracht worden ist die uniweite Beschäftigung mit den Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz durch Aktionen wie das Begrünen von Schotterflächen und die Veranstaltungsreihe „Nachhaltige Universität Ulm“.

Auch die Forschungsaktivitäten der Universität beschäftigen sich mit Nachhaltigkeit. Beispielsweise sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler innerhalb des Exzellenzclusters POLiS auf der Suche nach umweltfreundlichen Batterien der Zukunft. In den Biowissenschaften wird erforscht, wie sich Klimawandel, Pestizide und neue Krankheitserreger auf Tiere und Menschen auswirken. Forschende des Instituts für Chemieingenieurwesen haben die erste multiple Trennwandkolonne für die chemische Destillation entwickelt. Diese spart im Vergleich zu konventionellen Destillationssequenzen bis zu 50 Prozent Betriebs- und Investitionskosten.
Die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz fließen auch in die Ausbildung der Studierenden ein: Ein eigener Masterstudiengang „Nachhaltige Unternehmensführung“ ist speziell auf das Nachhaltigkeitsmanagement zugeschnitten und vermittelt unter anderem Wissen über Sozialstandards, Richtlinien der Nachhaltigkeitsberichterstattung und sozial-ökologische Steuerungsvariablen.

Zusätzlich legt die Uni Ulm in ihren außercurricularen Angeboten Wert darauf, Bewusstsein für nachhaltiges Verhalten zu schaffen und das Wissen darum in die Öffentlichkeit zu tragen; beispielsweise mit einer Akademiewoche des Zentrums für Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung (ZAWiW) zur Energiewende oder mit der Gründungsförderung von nachhaltigen Geschäftsmodellen innerhalb des Entrepreneurs Campus.

Text und Medienkontakt: Daniela Stang