Mehr Start-ups aus den Lebenswissenschaften
Wie wird aus biomedizinischer Forschung ein unternehmerisches Projekt? Und wie kann die Uni Ulm dabei begleiten? Der neue „Life Science Inkubator“ an der Universität soll Forschende und Studierende der Fächer Medizin, Biologie oder Bio-Chemie stärken, aus ihren Ideen tragfähige Geschäftsmodelle zu entwickeln. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Ulm fördert das Start-up-Projekt in den kommenden fünf Jahren mit insgesamt 750 000 Euro.
Mit dem Life Science Inkubator stellt sich die Gründungsförderung an der Universität Ulm zusätzlich neu auf: Denn Start-ups aus den Fachbereichen Biologie, Medizin oder Bio-Chemie unterscheiden sich durch lange Technologieentwicklung und kostspielige Zulassungsverfahren sehr von anderen Gründungsprojekten. Diesen Besonderheiten soll der Inkubator Rechnung tragen und vor allem in der Frühphase die Innovation stärken. Außerdem sollen Studierende der Life Science-Studiengänge für die Themen Entrepreneurship und Gründung sensibilisiert werden.
Eingeworben wurde die Förderung für den Life Science Inkubator durch das Institut für Business Analytics der Universität Ulm sowie dem Bereich Gründungsförderung, dem sogenannten Entrepreneurs Campus. „Wir wollten die Themen Lebenswissenschaften und Digitalisierung zusammenbringen, denn das größte Gründungspotenzial schlummert im Bereich der IT-gestützten Dienstleistungen in der Medizin- und Biotechnologie“, erklärt Professor Steffen Zimmermann, Leiter des Instituts für Business Analytics. Neben der wissenschaftlichen Begleitung der Gründungsvorhaben soll sich der Inkubator durch die systematische Verknüpfung von Lebenswissenschaften und digitalen Technologien auszeichnen sowie unternehmerisch denkende Fachkräfte ausbilden.
Dieses Plus für regionale Biotechnologie-Unternehmen hat die IHK Ulm bewogen, das Gründungsprojekt Life Science Inkubator in den kommenden fünf Jahren mit 750 000 Euro zu unterstützen. „Durch das Zusammenspiel der zwei Disziplinen Life Science und digitale Geschäftsmodelle erhoffen wir uns zusätzliche Innovationen aus dem Inkubator. Denn der interdisziplinäre Austausch mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Studierenden ermöglicht ganz neue Lösungsansätze“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführerin Petra Engstler-Karrasch.
Angesiedelt ist der Life Science Inkubator an der Uni Ulm innerhalb des Entrepreneurs Campus, der als zentrale Einrichtung alle universitären Gründungsangebote bündelt und Unterstützung anbietet. „Mit dem Life Science Inkubator ebnet die Universität Ulm den Weg für die disruptive Technologieentwicklung in den Lebenswissenschaften. Life Science Start-ups haben aufgrund der hohen Investitionskosten und des technologischen Risikos besondere Anforderungen an ein Innovationsökosystem. Zusätzlich beziehen wir digitale Geschäftsmodelle und Nachhaltigkeit explizit in die Gestaltung des Inkubators mit ein“, so Dr. Birgit Stelzer, Geschäftsführerin des Entrepreneurs Campus.
Vorgestellt wird der Life Science Inkubator erstmals im Rahmen der Veranstaltung „Future World“, am Mittwoch, 30. November, 16:00 Uhr, im Haus der Wirtschaft Ulm. In offener Runde diskutieren Vertreterinnen und Vertreter von IHK und Uni Ulm über die Rolle von Unternehmen bei der Gestaltung der Zukunft. Außerdem pitchen Gründerteams der Universität ihre Projekte. Eine Anmeldung ist erforderlich.
Text und Medienkontakt: Daniela Stang